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Blogeintrag

Kapitel 8 Camping mit Hund im Burgund und …

Camping mit Hund

Amüsant-besinnlicher Reisebericht mit Lola

von Klaus-P. Fütterer // 2021
 
Teil 8

Aber vorher sollte ein schöner Campingplatz an einem der vielen kleinen Seen in der Gegend angefahren werden. Um nicht abends heimatlos zu sein, habe ich mir eine App mit Stell- und Campingplätzen aufs Handy geladen. Praktischerweise kann man aus den dortigen Platzbeschreibungen die Adresse direkt in das Navi übernehmen. Beim Klick auf diese Funktion blitzt die Rubrik „geöffnet“ noch bis in mein Bewusstsein. Ich schau nochmal nach und finde unter „geöffnet:“„geschlossen seit 1.10.“. Auch die nächsten Plätze am Wegesrand befinden sich schon im Winterschlaf.

Die Sonne verfärbt sich schon langsam rot, meineGesichtsfarbe passt sich an. Die erwartete Nachttemperatur in der Gegend wird mit 6-8°C angegeben. Da hätte ich ganz gern etwas Strom, um den mitgeführten Frostwächter aktivieren zu können.

Bei der Orientierungs-Gassipause an der Landstraße knüpft Lola sofort Kontakte mit dem Hund anderer Camper. Offenbar geht das auch, ohne ihm zu signalisieren, dass sie sich ihn am besten als Vorspeise vorstellen könnte. Ich scheine ähnlich harm- und zudem hilflos zu wirken, denn auch ich werde von den hundehaltenden Campern angesprochen. So gibt es den Durchbruch inSachen Platzsuche: Camping municpal in Beaune! Zu dieser Jahreszeit als beliebter Stopp auf der Fahrt ans Mittelmeer nicht nur geöffnet, sondern auch nett und stadtnah!

 

Meine Stellplatzapp kennt seine Adresse und ich lasse sie in die Navigation übertragen. Ich folge der blauen Linie und finde mich nach ca. 250 Kurven und 100 Tempo-30-Hoppeln an dem Campingplatz am See, von dem ich schon wusste, dass er die Saison beendet hat.

Lola liebt mich nicht mehr. Langsam scheint ihr die Autofahrerei doch unerquicklich. Wir legen noch eine Pause ein; ich um tief durchzuatmen und das Navi richtig zuinstruieren und für Lola soll noch eine Schnüffelrunde am See drinsitzen. Es ist eh dunkel. Dann fahren wir zurück über die 250 Kurven und 100 Tempo-30-Hoppel.

Irgendwann werde ich geblitzt. Mitten im Nichts. Kein Dorf, einfach nur Landstraße, mit Kurven. Ich meine mich an ein Tempo-90-Schild zu erinnern. Aber eigentlich gilt auf Landstraßen in Frankreich doch Tempo 80, oder? Genau, aber es gibt Ausnahmen! Es könnte sich zumBeispiel das Departement entschieden haben, dass das, was die Zentralregierung da wieder beschlossen hat,völliger Fromage ist, die da in Paris sowieso keine Ahnung haben und die Frau des Maires aus dem Village, Ohlala!, très charmant!, mit ihrem roten Porsche ja sonst gar nicht zur Kosmetikerin im anderen Village kommt. Impossible!!- Also 90.

Ich bin mir keiner Schuld bewusst, also außer, dass ich vielleicht nicht so Ohlala! und très charmant! bin. Dabei sind die Geschwindigkeitsregeln eigentlich ganz einfach:

· innerorts 50,

· außerorts 80,

· Schnellstraßen 110

· Autobahnen 130

Es sei denn, man fährt ein Wohnmobil über 3,5 to, einschl. der Kilos, die man selbst so mitbringt), es sind doch mal nicht zwei Spuren in jeder Richtung vorhanden, oder man hat den Führerschein weniger als 3 Jahre oder es regnet, oder es tritt der Departement-Zweifelsfall (ohlala!) ein, dann gelten doch eher 100, oder allgemein 90, oder 80 und in Paris sowieso fast überall 30.

Ich fahre mal sicherheitshalber noch langsamer, obwohl ich Hunger habe und komme tatsächlich trotzdem an.

Das sollte Ohlala! auch mal probieren. Gelingt wahrscheinlich auch mit Kosmetikerinnen und würde mein Leben einfacher werden lassen. 80, und fertig!

 

Es geht weiter nach Baune.

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